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Benedikt von Nursia stellt sich vor

Benedikt wurde um das Jahr 480 in Nursia in Süditalien geboren. Er brachte zum Ende der Antike, in einer unruhigen Zeit mit Kriegen und Orientierungslosigkeit, das Licht des Glaubens durch das Vorbild seines auf Gott ausgerichteten Lebens. So kann er uns auch heute in unserer schnell veränderlichen Zeit ein Vorbild sein und wurde aufgrund seiner Spiritualität von Papst Paul VI während des Konzils im Jahr 1964 zum Patron Europas erhoben.
Um ihn kennen zu lernen, gibt es eigentlich nur zwei Quellen. Zum Einen, die von ihm verfasste Ordensregel „ora et labora„ - (beten und arbeiten), welche zur Grundlage des europäischen Mönchtums wurde, und einen Bericht von Papst Gregor dem Großen (540 – 604 n. Chr.). Im Zweiten seiner „vier Bücher der Dialoge“ erzählt er das Leben des Heiligen Benedikt als exemplarische Schilderung eines heiligmäßigen Lebens. Aufgrund der vielen phantastischen Wunder, welche darin berichtet werden, wird diese Schrift heute leider vielfach als unrealistisch abgelehnt. Beim genauen Lesen seiner Lebensbeschreibung erhält der Betrachter jedoch wichtige spirituelle Hinweise, welche uns Impulse für unser Leben geben können.
„Es lebte ein verehrungswürdiger Mann. Er hieß Benedictus. Der Gnade und dem Namen nach war er ein Gesegneter. Schon von früher Jugend an hatte er das Herz eines reifen Mannes, war er doch in der Lebensweise seinem Alter weit voraus. Dem bösen Begehren gab er sich nicht hin. Solange er auf dieser Erde lebte, hielt er die Welt in ihrer Blüte schon für verdorrt, obwohl er sie eine Zeitlang ungehindert hätte genießen können.
Er stammte aus angesehenem Geschlecht in der Gegend von Nursia. Zu Ausbildung und Studium wurde er nach Rom geschickt. Dabei sah er Viele in die Abgründe des Lasters fallen. Deshalb zog er den Fuß, den er gleichsam auf die Schwelle zur Welt gesetzt hatte, wieder zurück, damit nicht auch er von ihrer Lebensart angesteckt werde und so schließlich ganz ins bodenlose Tiefe stürze. Er wandte sich also vom Studium der Wissenschaften ab und verließ das Haus und die Güter seines Vaters. Gott allein wollte er gefallen, deshalb begehrte er das Gewand gottgeweihten Lebens. So ging er fort: unwissend, doch erfahren; ungelehrt, aber weise. (II,1)“
Benedictus (lat. Schreibweise) heißt „der Gesegnete“, ein Mensch der ganz von Gottes Geist erfüllt ist. Interessant ist seine Einstellung. Er hatte erkannt, dass nichts Weltliches Bestand hat, sondern alles vergänglich ist. Aus diesem Grunde suchte er das Unvergängliche - Gott. Mit ihm wollte er sich verbinden, eins werden. Das bedeutete aber, er musste ausziehen, von zuhause fortgehen, das alte Leben verlassen um ein Neues zu beginnen. Er spürte in seinem Herzen, wie das wahre Leben aussieht und musste es dennoch erst kennen lernen.
„Deshalb verließ er heimlich seine Amme und zog sich an einen einsamen Ort zurück, der Sublacus heißt, ungefähr vierzig Meilen von Rom entfernt. ... Auf der Flucht dorthin traf ihn unterwegs ein Mönch namens Romanus und fragte ihn, wohin er wolle. Als dieser den Wunsch Benedikts erfuhr, leistete er ihm Hilfe, ohne mit jemand anderem darüber zu sprechen. Er gab ihm das Gewand gottgeweihten Lebens und stand ihm bei, soweit er konnte.
An dem genannten Ort angekommen, zog sich der Mann Gottes in eine ganz enge Höhle zurück und blieb dort drei Jahre. (II,1,3-4)“
Er verließ seine Amme, die Kindheit, die Erwartungen der Eltern um eine eigene Person zu werden. Wichtig war ein neuer Freund, ein geistlicher Begleiter, der ihn unterstützte und begleitete auf seinem Weg. Ein Lehrer, der ihm die Weisheit des Glaubens schrittweise offenbarte und half, diese in sein Leben zu integrieren. Und Benedikt selber musste sich ganz auf sich selbst zurückziehen, ohne sich in der Welt in sinnlichen Genüssen zu verlieren.

„Sie beteten miteinander, priesen den allmächtigen Herrn und setzten sich nieder. Nach beglückendem Gespräch über das wahre Leben sagte der Priester, der gekommen war: »Auf! Wir wollen Mahl halten, denn heute ist Ostern.« Der Mann Gottes gab zur Antwort: »Gewiss! Es ist Ostern, denn ich durfte dich sehen.« Er wußte nämlich nicht, dass auf jenen Tag das Osterfest fiel; so weit hatte er sich von den Menschen entfernt. Der ehrwürdige Priester versicherte ihm aufs neue: »Heute ist Ostern, der Tag der Auferstehung des Herrn. Da darfst du nicht fasten; denn dazu bin ich ge¬sandt, dass wir gemeinsam die Gaben des allmächtigen Herrn genießen.« Da priesen sie Gott und hielten Mahl. (II,1,6-7)“
Nach 3 Jahren in der Einsamkeit, am Ende dieses Glaubens- und Selbstfindungsprozesses steht das Osterfest - Gottes Auferstehung im Herzen. Es ist eine tiefe innere Gewissheit: Gott lebt, er ist immer da, gleich wo man ist und was gerade geschieht.

Damals entdeckten ihn auch Hirten in der Höhle, wo er sich verborgen hielt. Als sie ihn mit Fellen bekleidet im Gestrüpp erblickten, meinten sie zunächst, er wäre ein wildes Tier. Bald aber erkannten sie ihn als Diener Gottes. Da ließen viele von ihrer rohen Gesinnung ab und wandten sich der Gnade eines frommen Lebens zu. Dadurch wurde sein Name in der Umgebung allen bekannt.
So kam es, dass er schon damals von vielen aufgesucht wurde. Sie brach¬en ihm Nahrung für den Leib und nahmen in ihrem Herzen dafür aus seinem Mund Nahrung für das Leben mit. (II,1,8)
Zuerst wurde Benedikt als „Spinner“ verachtet. Eine Erfahrung, die viele Gläubige schon machen mussten. Plötzlich wendet sich jedoch das Blatt, und die Mitmenschen erkennen, dass sie einen sehr wertvollen Menschen vor sich haben, der ihnen helfen kann und viel zu sagen hat. Benedikt entwickelte sich zu einem spirituellen Führer, weil er selbstlos den Mitmenschen diente, und nicht sein eigenes Ich in den Vordergrund rückte.

Nicht weit entfernt lag ein Kloster; der Abt dieser Gemeinschaft war gestorben. Alle Brüder kamen nun zum ehrwürdigen Benedikt und baten ihn inständig, er möge ihr Oberer werden.
Er lehnte ab, sträubte sich lange und sagte ihnen voraus, dass ihre Lebensweise mit der seinen nicht zusammenpasse. Schließlich gab er ihren Bitten nach und sagte zu.
In diesem Kloster achtete er auf ein Leben nach der Regel, so dass keiner mehr wie früher durch unerlaubtes Handeln vom Weg des klösterlichen Lebens abweichen durfte.
Da gerieten die Brüder, deren Leitung er übernommen hatte, in sinnlose Wut. Sie begannen, sich Vorwürfe zu machen, dass sie ihn gebeten hatten, ihr Vorsteher zu sein. Ihre Verkehrtheit stieß sich an seiner Geradheit. Sie sahen nun, dass unter ihm Unerlaubtes unerlaubt blieb, und es schmerzte sie, von ihren Gewohnheiten lassen zu müssen. Hart kam es sie an, dass sie in ihrer alten Gesinnung gezwungen wurden, Neues zu lernen; ist doch das Leben der Guten für Menschen mit schlechten Sitten immer unbequem. Deshalb suchten sie nach einer Gelegenheit, ihn umzubringen. (II,3,2-3)
Auch das ein sehr menschliches Verhalten, welches immer wieder beobachtet werden kann. Sobald jemand berühmt ist oder scheinbar höher steht in der menschlichen Hierarchie, versuchen sofort die verschiedensten Gruppierungen ihn für die eigenen Zwecke einzuspannen. So geschah es auch mit Benedikt. Er wollte eigentlich nicht, hat sich dann aber doch für die “Gute Sache“ überreden lassen. Allerdings blieb er sich selbst treu und als die Mönche merkten, dass sie sich verändern sollten, versuchten sie, den hl. Benedikt mit einem vergifteten Trank zu töten.

Sie berieten miteinander und mischten dann Gift in den Wein. Als das Glas mit dem vergifteten Trank nach dem Brauch des Klosters bei Tisch dem Abt zur Segnung gebracht wurde, streckte Benedikt die Hand aus und machte das Zeichen des Kreuzes. Auf dieses Zeichen hin zerbrach das Glas, als hätte er nicht das Kreuz gemacht, sondern einen Stein auf das Gefäß des Todes geworfen.
Sofort erkannte der Mann Gottes, dass darin ein todbringender Trank gewesen war, weil das Glas das Zeichen des Lebens nicht hatte ertragen können. Da erhob er sich, rief die Brüder zusammen und sagte mit fried¬fertigem Blick und gelassenem Sinn: »Der allmächtige Gott erbarme sich euer, Brüder. Warum habt ihr mir das antun wollen? Habe ich euch nicht vorher schon gesagt, dass eure und meine Lebensweise nicht zusam¬men¬passen? Geht und sucht euch einen Abt nach eurer Art. Denn nach allem, was geschehen ist, könnt ihr mich nicht mehr halten.«
Dann kehrte er an die Stätte seiner geliebten Einsamkeit zurück. Allein, unter den Augen Gottes, der aus der Höhe hernieder schaut, wohnte er in sich selbst. (II,3,4-4)
Wie ging Benedikt mit dem Giftanschlag um? Er blieb friedfertig und ge¬las¬sen gegenüber seinen Feinden. Hier zeigt sich die wirkliche spirituelle Größe des Heiligen! Er zieht sich zurück in die Einsamkeit. Hier ist er al¬lein mit sich und Gott. Er benötigt keine Befriedigung mehr durch äußerliche Dinge. Er hat das wahre Menschsein gefunden. In der Gegenwart Gottes wohnte er in sich selbst.

Die heilige Teresa von Avila hat diesen Zustand sehr prägnant beschrieben:
Nada te turbe, nada te falta
quien a Dios tiene, nada le falta
solo Dios - Basta!
Nichts beunruhige dich, nichts ängstige Dich:
Wer Gott hat, dem fehlt nichts,
Gott allein genügt!

In der Einsamkeit wuchs der heilige Mann in der Tugend und tat immer größere Zeichen. Es sammelten sich bei ihm viele Menschen, um dem allmächtigen Gott zu dienen.
So ließ Benedikt mit der Hilfe Gottes Klöster errichten. In jedes Kloster schickte er zwölf Mönche und setzte für jede Gemeinschaft einen Abt ein. Nur wenige Mönche behielt er bei sich, die nach seinem Urteil für persönliche Leitung und Weisung besonders empfänglich waren.
Nun war Benedikt zu einem wirklichen Heiligen gereift! Es bedarf nicht mehr großer Wunder und Reden, sondern allein durch seine Ausstrahlung zieht er die Menschen in seinen Bann. Die heilige Zahl 12 der gegründeten Klöster erinnert an die 12 Apostel und bedeutet, dass der hl. Benedikt die Urkirche neu beleben wollte. Er selbst sehnte sich nach einer Einsiedler – Mönchsgemeinschaft, wie es diese in der Frühkirche gab. Nur wenige haben die innere Reife erreicht, ein solches Leben zu führen. Mit ihnen zieht sich der hl. Benedikt in die Einsamkeit zurück .

Die Heiligkeit Benedikts erzeugte Neid und Eifersucht bei einigen, die in ihrem Herzen spürten, dass auch sie ein solches Leben führen sollten. Sie bekämpften ihn und versuchten sogar Benedikt zu vergiften. Er aber zeigt wahre menschliche Größe und lässt sich nicht auf einen Streit ein, sondern zieht fort auf den Montecassino. Der Berg ist immer ein Symbol für die besondere Nähe zu Gott. Das bedeutete aber nicht, dass nun alles glatt lief. Im Gegenteil, unter großen Mühen galt es den alten Aberglauben auszu¬rotten (es stand dort ursprünglich ein Apollo-Tempel) und den Versuch¬ungen zu widerstehen. Es galt, den eigenen Geist immer mehr mit Gottes Geist zu vereinen. Benedikt musste später erleben, wie Montecassino von den Langobarden erobert und zerstört wurde. Aber auch das wird als Ratschluss Gottes bezeichnet – kein Besitz ist mehr da, an den sich das Herz hängen kann – nur Gott. Es folgen zahlreiche Wundergeschichten, welche zeigen, dass Gott immer das Heil will und durch Menschen, die sich ihm, wie Benedikt, ganz hingeben, die vielfältigsten Heilstaten in der Welt wirken kann.
Es gibt dann eine schöne Geschichte mit seiner Schwester Scholastika, welche uns zeigt, dass noch höher als die Regel, das Herz zu achten ist. Er besuchte sie wie jedes Jahr und führte geistliche Gespräche. Am Abend wollte er heimkehren. Seine Schwester bat ihn jedoch, noch zu bleiben. Auf ihr Gebet hin soll es ein fürchterliches Gewitter gegeben haben, so dass Benedikt entgegen der Regel nicht ins Kloster zurück konnte. Offensichtlich hatte Gott das Gebet der Schwester erhört, damit sie ihren Erfahrungsaustausch über den Glauben fortsetzen konnten (II,33,1-5). Kurz darauf starb Scholastika.
Als letzten Entwicklungsschritt lernte Benedikt das ewige Leben kennen:
Während die Brüder noch schliefen, stand der Mann Gottes, Benedikt, schon vor der Zeit des nächtlichen Gebetes auf und hielt Nachtwache. Er stand am Fenster und flehte zum allmächtigen Gott. Während er mitten in dunkler Nacht hinaus schaute, sah er plötzlich ein Licht, das sich von oben her ergoß und alle Finsternis der Nacht vertrieb. Es wurde so hell, dass dieses Licht, das in der Finsternis aufstrahlte, die Helligkeit des Tages übertraf.
Etwas ganz Wunderbares ereignete sich in dieser Schau, wie er später selbst erzählte: Die ganze Welt wurde ihm vor Augen geführt, wie in einem einzigen Sonnenstrahl gesammelt. (II,35,3-4)
Papst Gregor, der die Biografie des hl. Benedikt verfasst hat, schreibt selber:
Wenn die Seele ihren Schöpfer schaut, wird ihr die ganze Schöpfung zu eng. Hat sie auch nur ein wenig vom Licht des Schöpfers erblickt, wird ihr alles Geschaffene verschwindend klein. Denn im Licht innerer Schau öffnet sich der Grund des Herzens, weitet sich in Gott und wird so über das Weltall erhoben. Die Seele des Schauenden wird über sich selbst hinausgehoben. Wenn das Licht Gottes sie über sich selbst hinausreißt, wird sie in ihrem Inneren ganz weit; wenn sie von oben hinabschaut, kann sie ermessen, wie klein das ist, was ihr unten unermesslich schien. (II,35,6)
Entsprechend sah er dann auch seinen eigenen Sterbezeitpunkt voraus, um sich mit Gott zu vereinigen:
Sechs Tage vor seinem Tod ließ er sein Grab öffnen. Bald darauf befiel ihn hohes Fieber, und große Hitze schwächte ihn. Von Tag zu Tag verfielen zunehmend seine Kräfte.
Am sechsten Tag ließ er sich von seinen Jüngern in die Kirche tragen; dort stärkte er sich durch den Empfang des Leibes und Blutes unseres Herrn für seinen Tod. Er ließ seine geschwächten Glieder von den Händen seiner Schüler stützen, so stand er da, die Hände zum Himmel erhoben, und hauchte unter Worten des Gebetes seinen Geist aus (II,37,2).

Benedikt kann durch seine Lebensgeschichte auch uns ein Vorbild für unseren spirituellen Weg sein. Man weist das oft gerne von sich mit dem Argument, dass solche Heiligen ja in besonderem Maße von Gott gesegnet waren. Aber hat Gott nicht auch uns mit Vielem gesegnet? So haben auch wir die Aufgabe den Weg, den Gott für uns bereitet hat zu suchen und zu gehen. Und im Gehen werden auch wir erfahren wie Gott uns befreit und inneren Frieden und Freude schenken kann. Gerade in der Stille, die Benedikt immer wieder suchte, können wir Gott finden.

Wir wünschen allen Besuchern, dass diese Kapelle für Sie zu einem Ort der Einkehr und Stille werden möge und Sie in dieser Stille die Gegenwart Gottes spüren.


Die Benedikt-Medaille

Über dem Eingang der Kapelle wurde als Rosette das Benediktkreuz eingelassen. Die tiefe Bedeutung kann auch uns ein Wegweiser für unser Leben sein:

Über dem Kreuz steht das Leitwort des Benediktinerordens PAX ( Friede).
Die vier Großbuchstaben „C S P B“ stehen für den Benediktus-Segen: "Crux Sancti Patris Benedicti“ (Kreuz des heiligen Vaters Benediktus)

Die Buchstaben auf den Kreuzbalken stehen für die Anfangsworte des Segens: "Crux Sacra Sit Mihi Lux / Non Draco Sit Mihi Dux“ (Das heilige Kreuz soll mir Licht sein. / Der Drache soll mir nicht Führer sein)

Die Buchstaben der Umschrift - zu lesen von rechts oben - erweitern den Segen um weitere zwei Verse: "Vade Retro Satana / Numquam Suade Mihi Vana // Sunt Mala Quae Libas / Ipse Venena Bibas“ (Weiche zurück, Satan; / niemals verführe mich zu Nichtigem. // Schlecht ist, was du darreichst; selbst trinke das Gift.)

Der letzte Satz spielt sicherlich auf die Legende an, dass versucht wurde, den Heiligen Benedikt durch vergiftetem Wein zu ermorden.
Die Buchstaben und ihre Anordnung sind einem Kreuzsegen entnommen, der erstmals 1414 in einer Miniatur einer Bibelhandschrift des Klosters Metten belegt ist [Bayerische Staatsbibliothek, Cod. Mon. Lat. 8201].

Welche Bedeutung dieser Segen in der Frömmigkeit der Folgezeit hatte, lässt sich nicht bestimmen. Der Segen gewinnt im 17. Jahrhundert neue Aktualität und wird nun eindeutig dem hl. Benedikt zugeschrieben. In seinem Buch „Thesaurus anecdotorum“ hat 1721 der Prior von Melk, Bernhard Pez, das Mettener Bild zu einem Holzschnitt umgearbeitet. Das Buch von Pez hat sicher nicht unwesentlich zur Verbreitung des Segens und der ihn wiedergebenden Medaille beigetragen. Die Prägung der „Jubiläums-medaille“ zum 1400. Jahrgedächtnis der Geburt Benedikts ( 1880), haben die Verbreitung der Medaille und des Segens weiter gefördert.



Abgesehen von der Bedeutung der eben beschriebenen Buchstaben laden auch die Formen des Medaillons – Kreis, Viereck und Kreuz – zur Meditation ein.
Der KREIS, steht für den Erdkreis, das Universum. Er ist Symbol des in sich Gleichen, des Vollkommenen, der Ewigkeit und Unendlichkeit. Im Kreis erfährt man sich – wie vom Horizont umgeben – inmitten des Erdkreises, ja des Weltenraumes und man findet sich inmitten des größeren Ganzen.
Das QUADRAT ist eine ruhende, statische Figur. Es weist auf die Endlichkeit, im Gegensatz zum Kreis. Das Viereck hat mit Umfriedung, Umhegung zu tun. Eindruck und Symbol der Stabilität, der Materie, der Erde.
Das KREUZ ist ein uraltes, schon vorchristliches Zeichen für die Verbindung von Himmel und Erde (senkrecht) und von Mensch zu Mensch (waagrecht).